Klassenausflüge

 

Tumaini

 

 

Am 10. Juni war für die Kinder der letzte Schultag vor den lang herbeigesehnten Sommerferien. So ging es mit unserer Klasse (insgesamt 60 Kindern) morgens früh zum Bukoba Airport.

Dort ging es auch recht schnell los. Bedeutete, dass erst einmal 60 Kinder durch den Security Check durch mussten. Während der Fahrt zum Flughafen hatte ich den Kindern gesagt, dass sie am Flughafen gerne viele Fragen stellen dürfen. Das wäre jedoch gar nicht nötig gewesen, denn die Kinder hatten unglaublich viele Fragen an den Mitarbeiter des Flughafens. Die Fragen konnten alle gestellt werden, während wir neben der Landebahn auf das Flugzeug warteten. Als das Flugzeug landete war das Erstaunen den Kindern ins Gesicht geschrieben. Auch als das Flugzeug direkt neben uns einparkte, konnten viele gar nicht glauben, wie laut so einFlugzeug doch ist (obwohl es nur das kleine Flugzeug war). In dem Flugzeug war auch eine Freundin von Fabi, die ihr Freiwilligenjahr in Iringa im Süden Tansanias macht und Fabi in Bukoba besuchen wollte. Spontan entschloss sie sich, bei unserem Ausflug mitzumachen. Nachdem alle aus dem Flugzeug ausgestiegen waren, durften wir näher an das Flugzeug heran, um es genau unter die Lupe zu nehmen. Auch hier gab es nochmal viele Fragen der Kinder und von Andrew. Nachdem noch ein Gruppenfoto am Flugahfen gemacht wurde ging es zu Vickfish, der Fischfabrik Bukobas. Leider duften wir dort nicht in die Fabrik, da das Kindern (vor allem in so großer Anzahl) nicht erlaubt ist. Wir wurden aber trotzdem über das Gelände geführt und auch hier waren die Kids sehr neugierig und stellten viele Fragen. Für alle war es eine Riesenüberraschung, dass die Fische auch nach außerhalb von Tansania geliefert werden. Unter anderem nach Deutschland.

Wie schon am Flughafen haben wir schnell ein Gruppenfoto gemacht und danach ging es ab zum Hafen, von wo aus die Fähre eigentlich in Richtung Mwanza ablegt. Diese ist jedoch seit geraumer Zeit kaputt. Trotzdem konnten die Kinder das Polizeiboot und ein paar kleinere Schiffe sehen.



Da es mittlerweile schon auf die Mittagszeit zuging, machten wir uns auf den Weg nach KYROYERA. Das ist ein Restaurant am Strand Bukobas. Da gab es für die Kinder erst einmal Soda und die Wartezeit auf das Essen wurde durch Rumgeplansche im Wasser, Fange am Strand, Fußball und Rumgealber auf dem Spielplatz verkürzt. Zum Essen gab es Chipsy Mayai und so behutsam und vorsichtig wie die Kinder das gegessen haben, vermute ich, dass es ihr erstes Chipsy Mayai in ihrem Leben war. Nachdem alle Bäuche voll waren, sind die Kinder müde aber glücklich nach Hause zurück ins Center gefahren.

 

Hier DANKE an die Spender ohne die dieser Ausflug nicht möglich gewesen wäre.

Ich hoffe, man kann auf den Bildern sehen, wie viel Spaß die Kinder hatten...



 

Mugeza Mseto

 

 

Seit den ersten Freiwilligen an der Mugeza Mseto vor zwei Jahren, machen die Freiwilligen am Ende ihres Aufenthaltes einen Ausflug mit der Abschlussklasse (siebte Klasse) in die Stadt.

Für die Kinder der Mugeza Mseto ist ein Ausflug in die Stadt etwas wirklich Besonderes, da das bedeutet, sich außerhalb der Schule zu befinden.

Fast alle bejahten meine Frage, ob es das erste Mal sei, in der Stadt zu sein. So war schon alleine die Fahrt mit dem Daladala durch die Stadt ein Erlebnis für die Kinder. Ein Mädchen war beispielsweise völlig aus dem Häuschen als sie die ganzen "Mzungu-Schaufensterpuppen" vor den Kleiderläden gesehen hat. 

Auch mit den Kids der Mseto starteten wir morgens früh am Flughafen. Zwar waren wir nur ein Drittel der Kinder wie beim Ausflug mit Tumaini. Trotzdem dauerte der Security Check fast genauso lange. Denn aufgrund der Behinderungen dauerte beispielsweise das An- und Ausziehen der Schuhe viel länger. Schließlich angekommen an der Landebahn gab es wieder unendlich viele Fragen an den Mitarbeiter des Flughafens von Kindern, Lehrern und Matron gleichermaßen. Wie schon bei Tumaini wurden diese geduldig und sicher beantwortet.

An diesem Tag hatten wir Glück, da das große Flugzeug landete und auch wieder direkt neben uns einparkte. Das Highlight war jedoch, dass die Kinder in das Flugzeug durften. Das war eine größere Herausforderung als gedacht. Denn wegen Zeitgründen (so denke ich jedenfalls), konnte keine Rampe für die gehbehinderten Kinder angebracht werden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dieses Flugzeug keinen behindertengerechten Zugang hat. So musste Fabi schnell mit anpacken und die Kids ins Flugzeug tragen. Gleichzeitig führte ich Mr. Joseph (Blindenlehrer) über die wackelige Treppe ins Flugzeuginnere. Auch wenn er nichts von dem Flugzeug sehen konnte in dem Sinne wie wir sehen, war er überrascht, wie groß das Fluzeug doch ist und wie ordentlich sich alles anfühlt. Gleichzeitig konnten die Kinder ins Cockpit schauen, wo der Pilot geduldig und mit einem Schmunzeln im Gesicht die Fragen der Kinder beantwortete und sogar den Motor startete.

Nach dem Flughafen ging es an den Hafen, um sich dort ein bisschen umzuschauen. Ein aufmerksamer Mitarbeiter des Hafens sah, dass ein Mädchen Schwierigkeiten hatte, zu Fuß mit uns mitzuhalten und nahm sie schnell auf dem Fahrrad mit, während Fabi den anderen auf dem Rücken über den Kai getragen hat.

Vor dem Essen fuhren wir alle zum Stadion Bukobas, welches gerade erneuert wird. Das Interessanteste war der Kunstrasen, welcher für die Kinder vollkommen unbekannt ist. Somit wurde sich auf den Rasen geschmissen, alles genau befühlt und viele Bider gemacht. Auch hier hatten wir schon wieder Glück. Denn einer der Handwerker, die gerade am Arbeiten waren, konnte den Kindern und Mr. Joseph viele Fragen über den Kunstrasen beantworten. Vom Stadion war es noch ein kurzes Stückchen zur Police Canteen, wo es für die Kinder Soda und Essen (Kochbananen, Reis, Fleisch, Fisch und Bohnen) gab. Vom Essen gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Strand und verbrachten dort den Nachmittag mit Reden, Entspannen, im Wasser rumhüpfen, im Sand buddeln, Fotos machen und Ball spielen. Am späten Nachmittag wurden die Kinder mit dem Daladala abgeholt und es ging zurück an die Mseto. Auch diese Kinder waren ziemlich müde (von all den neuen Eindrücken und auch körperlichen Herausforderungen) trotzdem stieg jeder mit einem Lächeln ins Daladala ein.



Vor dem Ausflug hatte ich etwas Angst, wie die Leute in Bukoba auf die Kinder mit Albinismus und Behinderungen reagieren würden. Und ja, es wurde deutlich mehr geschaut als sonst. Mehr, als ich es als Mzungu gewöhnt bin. Jedoch habe ich nie einen beleidigenden Kommentar gehört. Gerade im Gegenteil hatte es immer wieder Situationen gegeben, in denen die Leute den Kindern geholfen haben: Der Daladala-Fahrer war sehr rücksichtsvoll/ am Flughafen hat die Crew extra darauf gewartet, dass auch wirklich jedes Kind ins Flugzeug kam/ am Hafen war der hilfsbereite Fahrradfahrer und am Stadion hat ein Mann einen Jungen die Tribüne hoch und wieder runter getragen. Das hat mich positiv überrascht :)

 

An dieser Stelle (ich kann es nicht oft genug betonen) noch einmal DANKE an die Spender :)

Dieser Ausflug war eine besondere Erfahrung für die Kids und ich denke, dass sie den Tag genossen haben. 

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Kommentare: 3
  • #1

    Mamsl (Sonntag, 03 Juli 2016 18:44)

    Völlig faszinierende Bilder auf deiner zweiten Bilder-Homepage! Die Kinder hatten sichtbar Spaß an den Ausflügen, und ihr ebenso, natürlich auch bei euren Ausflügen/Reisen ohne Kinder :-) Unglaublich, was ihr alles erlebt und gemacht habt in den letzten Monaten. Danke für`s fleißige Blog-Schreiben, ich lese und schaue Bilder total gerne, auch mehrfach. Grüße an die ganze WG!

  • #2

    Papsl (Sonntag, 03 Juli 2016 20:08)

    Kann mich Moni nur anschließen, Bilder sagen oft mehr als Worte, viel Lachen und pure Freude auf den Gesichtern, selten nachdenklich, sehr schön und manchmal immer noch fremd, die Bilder aus Ruanda sind super, grüß mir bitte Elias, deine Geburtstagslocation ist der Traum. Bring bitte etwas Sonne aus Tansania mit, hier ist es abends 12° "warm"!!

  • #3

    Katrin (Montag, 04 Juli 2016 13:46)

    Liebste Luzie,
    durch Euren Einsatz habt Ihr Freiwillige vielen Kindern ein Lachen und glänzende Augen und eine schöne Zeit ermöglicht, die solche Aktionen sonst niemals erleben könnten. Ihr seid einfach großartig!
    Habt noch ein paar schöne Wochen und lasst es Euch gut gehen.

    Grüßle Katrin

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